Die Mühle

Da in der Ortschronik gegen 1848 alle Aufzeichnungen enden und geschichtliche Ereignisse nicht mehr exakt niedergeschrieben wurden entstanden ab dem 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart einige bedeutsame Lücken. Aufmerksame Leser konnten hier weiterhelfen und wiesen auf wertvolle Informationsquellen hin. Somit konkretisiert sich der letzte Zeitabschnitt.

Zeitgeschichtliche Angaben zur Wassermühle:
...... Vor Robert Voß hatte Hermann Dreyße die Mühle im Besitz. 1912 verstarb Hermann Dreyße.

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Familie Dreyße vor dem Wohnhaus mit Mühle
1912 Robert Voß kauft die Mühle und betreibt sie.
1915 Robert Voß verkauft die Mühle an Jakob Sauerwein.
1917 Das Wasserrad wird abgebaut und durch eine Turbine ersetzt. Die Turbine treibt nun nicht nur die Mühle an, sondern setzt auch einen Generator in Betrieb. Durch das Umlegen eines Antriebsriemens kann wahlweise gemahlen oder Strom erzeugt werden. Auch beide Varianten waren bei ausreichendem Wasserzulauf möglich.

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Oberschlächtiges Wasserrad von vorn gesehen
1936 Walter Gläser kommt nach Eckstedt und pachtet die Mühle.
1943 Jakob Sauerwein übernimmt nochmals die Mühle und den Mahlbetrieb. Gesundheitliche Gründe hindern ihn jedoch bald diese Aufgabe weiter durchzuführen.
1946 Jakob Sauerwein übergibt die Mühle seinem Sohn Werner Sauerwein.
1951 Kurt Strempel pachtet die Mühle. Bis Anfang der sechziger Jahre wurde in der Mühle das komplette Programm abgearbeitet. das aus den umliegenden Orten angelieferte Getreide wurde zu Mehl, Schrot und Quetschgut verarbeitet. Nach dieser Zeit wurde nur noch Schrot und Quetschgut für die LPG hergestellt.
1968 Die LPG betreibt noch kurzzeitig die Mühle. Der Mahlbetrieb wird gänzlich eingestellt.
1969 Alma Sauerwein verkauft das gesamte Grundstück mit allen Anliegen an die Familie Hermann Lindner.

Zu einigen technischen Details aus dieser Zeit zur Mühle selbst.:

Der Antrieb der Mühlsysteme war wahlweise durch Elektroenergie vom Stromnetz oder Wasserkraft über die Turbine möglich. Die Kraftübertragung erfolgte mittels Flachriemen. Die Primärriemenscheiben waren aus Eisen während die Sekundarräder aus Verbundleimholz bestanden. Die Mühlsteine hatten einen Durchmesser von ca. 130 Zentimetern. Der Ein- und Ausbau erfolgte mittels eines vor Ort fest installierten Hebebaumes. Das Schärfen war ausschließlich Handarbeit durch Behauen des Steines. Zum Transport des Mahlgutes in den oberen Teil der Mühle diente ein Lastenaufzug. Dieser war über eine Rutschkupplung mit dem Hauptantrieb verbunden.

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nachgestelltes Wasserrad

Neben unterschiedlichen Vorkommnissen und Kuriositäten die zwangsläufig in einer technischen Einrichtung dieser Art geschehen, sorgte einmal ein ca. eineinhalb Meter langer und armdicker Aal (Man konnte die Maße aus den später entfernten Einzelteilen rekonstruieren) für Aufregung und eineinhalb Tage Betriebsstörung. Dieser kam aus dem Mühlgraben und hatte die Turbine verklemmt. Die Fehlersuche und -beseitigung gestaltete sich entsprechend schwierig. Belohnt wurde dieser Einsatz aber mit mehreren vorzüglichen Mahlzeiten, war doch der Aal in dieser Zeit für "normale Leute" eine echte Rarität.

Allen, die mit ihren Informationen zu dieser Zusammenstellung beigetragen haben, gilt unser besonderer Dank.

 

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